Reine Kunst

Reine Kunst“ ist ein Kooperationsprojekt der Malschule Elmshorn e.V., des Kinder- und Jugendhauses Krückaupark Elmshorn und der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule Elmshorn. Wir wollen die Toiletten mit einem Kunstprojekt die Toiletten so gestalten, dass sie zu einem angenehmen Ort werden und es auch bleiben. Angeleitet von der Künstlerin und Architektin Elena Kipnis übernehmen die Schülerinnen und Schüler (10 bis 15 Jahre alt) Verantwortung, sie können ihre Kreativität entdecken und erleben, sie schaffen für ihre Schule bleibende Werte. Denn wo schon sehenswerte Kunst vertreten ist, wird seltener geschmiert. Wir planen daher, zunächst sehenswerte Graffiti-Kunstwerke für die Wände in der Malschule Elmshorn zu erstellen und sie dann in der Schule aufzuhängen. Dabei entscheiden die Schülerinnen und Schüler, was und in welcher Form sie machen. Die Künstlerin und die pädagogischen Betreuer bieten Möglichkeiten an und helfen bei der Ausführung. Größere Schülerinnen und Schüler unterstützen dabei die Erwachsenen. Das Projekt orientiert sich an den Grundsätzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

 

Projektinfos

Schultoiletten sind an allen Schulen oft in einem schlimmen Zustand. Daran ändern zusätzliche Aufsichten, besondere Maßnahmen von Hausmeister und Schulleitung nur wenig. Schmierereien, Verstopfungen, Müll sind leider an der Tagesordnung. Wir wollen das ändern, indem Schülerinnen und Schülern in einem Kunstprojekt die Toiletten künstlerisch so gestalten, dass sie zu einem angenehmen Ort werden und es auch bleiben. Gerade Kinder aus sozial schwachen, bildungsfernen Familien mit und ohne Migrationshintergrund haben einen sehr begrenzten Zugang zu Kunst und ein geringes Selbstwertgefühl. Sie können die Objekte nicht gleich malen. Wir erleichtern es ihnen, indem sie erst die Objekte fotografieren, sie dann per Beamer auf einen Malgrund projizieren und direkt abzeichnen. Graffiti und Airbrush sind für die Kinder sehr ansprechend.

 

Wir beginnen mit Spraydosen und nutzen dann Airbrush, weil sie auf Dauer in geschlossenen Räumen weniger gesundheitsschädlich sind. Zeitplan: 1.Einstiegsmodul Anfang Februar: Es findet in der Schule statt, öffentlich (Pausenhalle, Schulhof). Das Projekt wird vor-gestellt, Ablauf, Techniken und Grundideen werden erklärt. Die Schüler malen erste Skizzen nach der o.g. Methode und machen erste Übungen mit Spraydosen. Sie können auch im Internet nach Ideen suchen. Das alles soll Lust machen auf den Kurs. 2.Regelmäßige wöchentliche Kurstreffen: Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern neben den Maltechniken auch räumliches Darstellen, Proportionen und Kompositionen beizubringen. Dabei steht die Kunst im Mittelpunkt. Die Schüler fotografieren und malen ihre Vorlagen auf Rahmen, die für feuchte Räume geeignet sind. Diese Rahmen werden später in den einzelnen Toilettenkabinen befestigt. Jede Kabine ist anders, die TeilnehmerInnen bestimmen selbst die Gestaltung der Kabinen und werden bei der Umsetzung unterstützt. Mögliche Themen sind „Bibliothek“ (Bücherregale) oder Lieblings-Comic- Figuren. Einige Kinder werden eng betreut und angeleitet werden müssen, andere können freier arbeiten und eigene Ideen eigenständig umsetzen. Am Ende des Schuljahres wird die Schultoilette nicht fertig gestaltet sein, wir wollen aber die ersten fertigen Bereiche „feiern“ und in der Schule vorzeigen. 3.Die älteren Schülerinnen und Schüler sind erfahren in Kunstkursen und/ oder der Betreuung jüngerer. Sie helfen nach dem Peer-to-Peer-Prinzip. 4.Erkundungen Im März sollen die TeilnehmerInnen sich bei einem Ausflug nach Hamburg in das Atelier eines jungen Design-Künstlers Anregungen holen. An einem zweiten Nachmittag werden sie in anderen Kunstprojekten gestaltete Räume in Elmshorn und der näheren Umgebung erkunden und sich auch da Anregungen holen. Das dient der Motivation und schafft Klarheit.

 

Startdatum: 01.04.2014
Enddatum: 31.03.2015
Themenkreise: Lebensräume gestalten , Allgemein, übergreifend
Zielsetzung: das eine Ziel ist die künstlerische Gestaltung der Schultoiletten, die dann hoffentlich weniger verschmutzt werden. Aber vorrangig soll das Projekt die vielfach aus Familien mit Migrationshintergrund und sozial schwierigen Verhältnissen stammenden Schülerinnen und Schülern an neue Lebenswelten heranführen, sie sollen neue Talente entdecken und an Selbstwertgefühl gewinnen. Es unterstützt die Leitsätze der Schule: „Miteinander – Füreinander“ und „Gemeinschaft macht Schule.“
Finanzierung: Die Förderung erfolgt über "Künste öffnen Welten" von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ).
Hindernisse, Risiken: Es sind drei Kooperationspartner nötig, um die Förderung zu erhalten: Neben der Schule ein Partner aus dem künstlerischen Bereich und einer aus der außerschulischen Jugendarbeit. Vertragspartner für die Finanzierung ist die Malschule. Daher sind enge Absprachen erforderlich.