Inklusion

Inklusion an der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule

 

Zusammengewachsen aus der ehemaligen Hauptschule Langelohe und der Realschule Am Propstenfeld in Elmshorn, hat die Anne-Frank-Gemeinschaftsschule die Tradtion der Hauptschule weitergeführt, Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf integrativ zu unterrichten.

Seit mehr als 15 Jahren geschieht das an diesem Standort. Heute werden 63 + 1 (Sehen) von 470 Schülerinnen und Schüler mit den Förderbedarfen Lernen (L), Sozial-Emotionale Entwicklung (SE), Autismus und Körperlich-Motorische Entwicklung (KME) in den Jahrgängen 5 bis 9 unterrichtet. Weitere SuS werden gerade überprüft. Organisatorisch unterscheiden wir Integrationsmaßnahmen und Regelklassen. In fast jedem Jahrgang haben wir eine oder mehrere Klassen als so genannte Integrationsmaßnahmen, in denen mehrere Schüler mit Förderbedarf, meist mit dem Förderbedarf „Lernen“, zusammengefasst sind und die eigene Lernziele haben (zieldifferenter Unterricht). Das erlaubt eine höhere Zahl an Unterrichtsstunden, in denen zwei Lehrkräfte im Unterricht sind und sich die Betreuung teilen können. Für jeden Scüler „L“ bekommen wir ca. 1,4 Lehrerwochenstunden. Diese Klassen haben in der Regel nicht mehr als 20 Schülerinnen und Schüler. Die Schülerinnen mit Förderbedarf, die zielgleich am Unterricht teilnehmen können, also dieselben schulischen Leistungsmöglichkeiten wie die Regelschüler haben, sind meist ohne Bündelung in den Regelklassen und werden beratend betreut oder in Einzelstunden begleitet. Zusätzlich haben wir zwei Flex-Klassen. Das sind kleine Klassen der Flexiblen Ausgangsphase von 16 Schülern, in denen ab Jahrgang 8 Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf Lernen und schwache Regelschüler sich in zwei oder drei Jahren auf den Ersten Allgemeinbildenen Schulabschluss (früher Hauptschulabschluss) vorbereiten können. Seit dem Schuljahr 2013/14 sind wir Kooperationsschule für das Regionale Kompetenzzentrum Schultraining, einer Einrichtung der schulischen Erziehungshilfe, die koordiniert wird vom Förderzentrum und umgesetzt wird von der Arbeiterwohlfahrt. Aktuell sind es sechs Schülerinnen und Schüler, die aus verschiedensten Gründen nicht in der Lage sind, am normalen Unterricht teilzunehmen. Sie erhalten den Förderstatus SE und werden individuell von einem Team aus Sozialpädagogen, Sonderschullehrkräften und Regelschullehrkräften betreut und in den Regelunterricht schrittweise eingegliedert.

Doch nicht nur die Schülerinnen und Schüler mit einem anerkannten Förderstatus fassen wir unter den Begriff der Inklusion: An unserer Schule gibt es ca. 15 % Schülerinnen und Schüler, die keine deutsche Staatsangehörigkeit haben bzw. 33 %, die Deutsch nicht als Familiensprache sprechen. Dazu kommen all die Schülerinnen und Schüler, die zwar Deutsch sind und Deutsch in der Familie sprechen, aber ihre Wurzeln in der Türkei, in Italien, in Polen, Afghanistan, Syrien, Russland, Lettland, Tunesien, Albanien, Vietnam, Ghana u.s.w. haben. Wir haben Gläubige vieler Religionen in unseren Klassen. Wir heißen alle willkommen. Das drückt sich auch in unseren Leitsätzen aus: „Füreinander – miteinander, Gemeinschaft macht Schule“.

Sollten Sie, lieber Leser, jetzt den Eindruck haben, dass unsere Schülerinnen und Schüler  bei dieser Ausgangslage Probleme haben, die erwarteten Leistungen der zentralen Abschlüsse zu erreichen, so kann ich Sie (und uns) beruhigen: Seit dem Jahr 2013/14 lagen unsere Ergebnisse sowohl bei den landesweiten Vergleichsarbeiten im 8. Jahrgang als auch bei den Zentralen Abschlüssen zum Haupt- und Realschulabschluss im Landesdurchschnitt und in Teilen darüber. Weitere Zahlen sprechen für sich (und unsere Arbeit): Im letzten Schuljahr haben 5 % unserer Förderschüler und 28 % aller SuS haben den ESA (Erster allgemeiner Schulabschluss) gemacht, 53 % unserer Schüler haben mit dem MSA (Mittlerer Schulabschluss) einen höheren Bildungsabschluss erreicht (und streben ihn in der Oberstufe noch an).

Fundament dieser Erfolge ist das große Engagement der Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter, die oft auch in ihrer Freizeit mit den Familien ihrer Schüler in Kontakt sind, die nicht aufgeben, wenn es schwierig wird, die alle Wege nutzen, um doch noch Erfolg zu haben. Und diese Wege gehen über direkte Kontakte zu unseren Kooperationspartnern, dem Wendepunkt e.V., der bei uns sowohl Projekt mit den Klasssen, Lehrerfortbildungen und Einzelberatungen macht, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachdienstes Jugend, dem Schulamt und der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Besonders eng und zielorientiert ist die Zusammenarbeit mit dem Förderzentrum, aber auch mit dem Schulträger.

Stimmt die Beziehung zwischen den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften, ist das Lernen leichter, lösen sich Probleme rascher – auch solche, die mit der Schule nichts zu tun haben. Müssen wir einen Schüler „abgeben“, mit dem wir unser Ziel noch nicht erreicht haben, fällt es uns sehr schwer das zu akzeptieren. Oder wie eine Kollegin neulich so schön und mit leichter Ironie sagte: „Und ich wollte doch so gerne Lebensretterin sein!“.

 

 

Wie gelingt es uns also, nachhaltig diese Herausforderungen zu meistern?

 

Symbol für die pädagogische Arbeit ist der dreibeinige Hocker des Selbstvertrauens (aus Lions Quest – Erwachsen werden). Die Beine müssen möglichst ausgeglichen und lang sein – dann wird  das Selbstwertgefühl, das Selbstvertrauen getragen. Ist eines zu kurz, ist die Person verunsichert – eine ungünstige Voraussetzung auch für den Lernerfolg. 

Die drei Beine stehen für:

Gerade im Bereich Fähigkeiten brauchen unsere Schülerinnen und Schüler Unterstützung. Hier müssen wir immer wieder Erfolgserlebnisse schaffen, kreative Ideen entwickeln und Unterstützung suchen. Neben der Unterrichtssituation, die die Lehrkräfte immer wieder vor große Herausforderungen stellt, spielt auch der offene Ganztag mit seinen Angeboten im musisch-künstlerischen, technischen, sportlichen und naturwissenschaftlichen Bereich eine große Rolle. Wir bezeichnen ihn als unsere Talentschmiede.

 

Trotz schwierigster Rahmenbedingungen haben wir mit unserem Wirken Erfolge, oft allerdings zu Lasten der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Und da wünschen wir uns bessere Rahmenbedingungen:

1. Räume:

2. Personal

 

 

3. Fördermittel